
Neues NABU-Projekt und Aufruf zur Mitarbeit
Amphibienschutz durch bürgerschaftliches Engagement
Jedes Jahr zur Amphibienwanderzeit im Frühjahr häufen sich beim NABU die Anrufe von Bürgern, die auf ungesicherte Amphibienwanderstellen an Straßen und die damit verbundenen hohen Verluste hinweisen. Der NABU wird in dem Zuge immer wieder gefragt, ob er hier nicht helfen könne. Leider ist das längst nicht immer möglich, da unser Verband nicht über die nötigen Kapazitäten verfügt und schnell das ehrenamtlich leistbare Maß erreicht ist. Dieser Umstand hat uns auf eine Projektidee gebracht. Bereits im Frühjahr 2018 kam auf Initiative der Stadt Bad Iburg und des NABU Osnabrück eine vielversprechende Kooperation zustande, die wir zum Anlass für das hier vorgestellte Projekt nehmen.
Die Stadt Bad Iburg bzw. der Landkreis Osnabrück stellte das Material für einen Fangzaun an der Bad Iburger Bergstraße am Freeden zur Verfügung. Den Aufbau des Fangzaunes übernahm die Jugendfeuerwehr Bad Iburg. Das tägliche Absammeln der Tiere durch Ehrenamtliche wurde durch den NABU organisiert, ebenso wie die fachliche Einweisung und Betreuung der Helfer. Der NABU übernahm zudem die Dokumentation und Erfassung.
Nach diesem Modell ist nun geplant landkreisweit vergleichbare Kooperationen zu initiieren. Hierfür ist eine Koordinierungsstelle nötig, was allein ehrenamtlich nicht leistbar ist.
Konkret ist folgendes Vorgehen geplant:
1. Projektvorstellung und Aufruf an die Öffentlichkeit problematische Wanderstellen zu melden
2. Sammeln und Auswerten der Meldungen
3. Kontaktaufnahme zu potentiellen Kooperationspartnern (z.B. Gemeinden, Feuerwehren, Vereinen)
4. Gewinnung von ehrenamtlichen Helfern über Presseaufrufe und aus der NABU-Mitgliederschaft
5. Organisation des Zaunauf- und abbaus mit den gewonnenen Partnern
6. Organisation der Betreuung der Fangzäune und fachliche Begleitung der Ehrenamtlichen
7. Auswertung der Ergebnisse und Meldung der Daten an die Untere Naturschutzbehörde
Projektziel ist ein nachhaltiger Amphibienschutz durch die Vermeidung verkehrsbedingter Wanderverluste. Ein wesentlicher weiterer Aspekt ist der der Umweltbildung. So ist das Thema sehr gut als Einsteigerthema für ein gesteigertes Umweltbewusstsein geeignet, da die Artengruppe der Amphibien mit wenigen heimischen Arten übersichtlich und die Problematik relativ leicht vermittelbar ist. Die Artenerfassung fällt quasi „nebenbei“ an und ist ebenfalls im öffentlichen Interesse. Zudem wird durch die Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Verbände das bürgerschaftliche Engagement gefördert.
Fernziel für die Folgejahre ist es, die Einzel-Projekte ab dem zweiten Jahr selbstorganisiert durch die Beteiligten fortführen zu lassen, bzw. mit einem wesentlich geringeren Betreuungsaufwand durch den NABU weiter zu begleiten.
Aufruf zur Meldung gefährdeter Wanderstellen und zur Mitarbeit
Wer gefährdete Wanderstellen kennt und Interesse an einer Mitarbeit hat, melde sich bitte unter 0541/589184 oder nabu-os@osnanet.de
Der NABU bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei der Haarmann Stiftung Natur und Umwelt und der Stiftung der Sparkassen im Osnabrücker Land, die das Vorhaben mit jeweils 4.575 € finanziell unterstützen!
NABU-Amphibienschutzprojekt erfolgreich gestartet
In der letzten Ausgabe der Naturschutz-Informationen hatte der NABU Osnabrück sein neues Amphibienschutzprojekt vorgestellt und zur Mitwirkung aufgerufen. In der Folge gab es zahlreiche Meldungen von nicht geschützten Wanderstellen in Stadt und Landkreis Osnabrück. Unter dem Stichwort „Amphibienschutz durch bürgerschaftliches Engagement“ hat der NABU dann Schutzmaßnahmen in insgesamt fünf Kommunen im Landkreis (Dissen, Bad Iburg, Bissendorf, Melle und Alfhausen) auf den Weg gebracht. Das Prinzip ist immer das Gleiche und eigentlich ganz einfach: Am Anfang steht die Meldung einer Wanderstelle, dann folgt ein Ortstermin zur Detailabklärung und dann die Suche nach Kooperationspartnern für den Zaunbau. Der nächste Schritt ist dann die Organisation der Zaunbetreuung, sprich der alltäglichen Eimerleerung.
Der Landkreis Osnabrück stellte das Material für die Zäune zur Verfügung. Den Aufbau übernahmen dann die Jugendfeuerwehr Bad Iburg, die Pfadfinder in Dissen, die Freiwillige Feuerwehr Bruchmühlen und die Freiwillige Feuerwehr Ellerbeck/Bissendorf. Das tägliche Absammeln der Tiere durch Ehrenamtliche wird durch den NABU organisiert, ebenso wie die fachliche Einweisung und Betreuung der Helfer. Der NABU übernimmt zudem die Dokumentation und Erfassung.

Wir sehen hier ein sehr schönes Beispiel, wie Jedermann/frau auf einfache Art und Weise im Naturschutz tätig werden kann und wie Synergieeffekte mit Vereinen/Verbänden und der Verwaltung genutzt werden können. Wir werden weiterhin berichten.
Der NABU bedankt sich an dieser Stelle bei den vielen ehrenamtlichen HelferInnen, den beteiligten Kommunen und den oben genannten Kooperationspartnern für die Unterstützung. Ein ganz besonderer Dank gilt auch nochmals der Haarmann Stiftung Natur und Umwelt und der Stiftung der Sparkassen im Osnabrücker Land, ohne deren Unterstützung dieses Projekt nicht durchführbar wäre. Die Natur sagt Danke!

